Nadeschda Mandelstam

sowjetische Autorin; Gattin des Dichters Ossip Mandelstam (1891-1938); wurde nach seinem Tod zur Hüterin seines literar. Vermächtnisses; Werke u. a.: "Das Jahrhundert der Wölfe" und "Generation ohne Tränen" (autobiogr.)

* 30. Oktober 1899 Saratow (n.a.A. 31. Oktober 1899 Saratow)

† 29. Dezember 1980 Moskau

Wirken

Nadeschda Jakowlewna Mandelstam, geb. Chasina, wuchs in Kiew auf, wo sie Malerei studierte und Englisch, Französisch und Deutsch lernte. Über ihre Kindheit und Jugend ist wenig bekannt geworden. Sie selbst schrieb später in ihrer Autobiographie (s.u.): "Erst seit der Begegnung mit Mandelstam begann mein Leben..." 1922 heiratete sie den Lyriker, Essayisten und Übersetzer, der heute zu den bedeutendsten russischen Dichtern des 20. Jahrhunderts gerechnet wird.

Ossip Mandelstam wurde am 15. Jan. 1891 in Warschau geboren und entstammte einer bürgerlichen jüdischen Familie. Seine Jugend verbrachte er in Petersburg und Pavlovsk. 1907 hatte er in Paris erste Kontakte mit den französischen Symbolisten, die ihn tief beeindruckten. Nach Studien in Heidelberg und Petersburg publizierte er 1913 seinen ersten Gedichtband "Stein". Viel Beachtung fanden auch die folgenden Gedichtbände "Tristia" (22) und "Stichotvorenija" (28), eine Gedichtsammlung für Kinder und das autobiographische Prosawerk "Die ägyptische Briefmarke" (28). Zusammen mit Anna Achmatowa (s.bes.Blatt) ...